Naturbauten – Lebende Häuser

Naturbauten - die Hausbautechnik der Zukunft

Diplom Permakultur Designer Konstantin Kirsch im Gespräch mit Oliver Glöckner über die Forschungsarbeit zum Thema „Naturbauten – Lebende Häuser“.

 

 

Kontaktdaten:

Projekt Waldgartendorf e.V.
vertreten durch: Konstantin Kirsch
Schulstr. 1
D – 36214 Bauhaus
Tel: 06627 – 915310
Fax: 06627 – 915329
Email: konstantin (ä-t) naturbauten (punkt) org
Webseite: http://www.naturbauten.org

 

Naturbauten – Lebende Häuser

Konstantin Kirsch studierte Architektur und Stadtplanung an der Uni in Stuttgart und war sehr betroffen von der Statistik, dass ein Haus in unserem Kulturkreis durchschnittlich nur bis zu 50 Jahren hält. Es wird dann abgerissen, abgebaut oder grundlegend umgebaut. Dazu kommt der anfallende Baumüll beim Hausbau. Da Baubiologen beim Haus noch von einer Dritten Haut sprechen, nach unserer Haut und Bekleidung, war es für Ihn eine Selbstverständlichkeit nach der optimalen „Hauslebensform“ zu suchen.

Aber mit den bisher bekannten baubiologischen Naturhäusern, oder auch Blockhäusern in denen der naturbewusste Mensch leben will und in denen reine Naturstoffe benutz werden gibt sich Konstantin Kirsch nicht zufrieden. Seit 30 Jahren forscht und baut er Häuser mit Baustoff, der noch am Leben ist.

Er verwendet nicht Hölzer, die abgesägt, verarbeitet und zugeschnitten wurden, sondern pflanzt Bäume so, dass Sie die Ecken und Grundrisse des geplanten Hauses bilden. Austreibende Äste werden so geformt und geflechtet, dass Sie im Laufe der Zeit zu Wänden und Decken verschmelzen und die Häuser somit wachsen.

Konstantin Kirsch forschte mit sämtlichen Arten von Hölzern und beobachtete unter anderem, dass der Energieaufwand der zur Herstellung von Baustoffen verwendet wird, sich direkt auf die „hauseigene“ Energie auswirkt. Genau gesagt, je mehr Energie (Hitze) nötig war um den Baustoff herzustellen, umso kälter ist nachher das Raumempfinden. Als Beispiel kann man sagen, dass ein einfaches Lehmhaus sehr viel Energie wiedergibt, da die Wände von der Sonne getrocknet werden, und kein Energieaufwand zur Herstellung nötig ist. Bei Backstein, ebenfalls aus Lehm, wird vorab mehr Energie zur Herstellung in Form von Feuer benötig, und man erhält ein kälteres Empfinden. Um einiges kälter wird es noch mal, wenn Häusern aus Beton und Zement gebaut wurden, da dieser Baustoff eine sehr hohe Herstellungsenergie benötigt. Jeder kann das nachvollziehen, indem er sich kurz in ein Blockhaus stellt und anschließend in ein Stahlhaus.

Konstantin Kirsch geht noch weiter. Lebende Bäume brauchen Null Energieaufwand und sind zusätzlich noch produktiv. (Lässt z.B. zusätzlich noch Brennholz wachsen). Er will nicht in Häusern wohnen die sich praktisch im Zerfallsprozess befinden, spricht von Antiaging, kosmischer Energie und den Auswirkungen eines lebendigen Hauses auf das Wohlbefinden und die Psyche.

Das Holz eines Baumes ist über die Photosynthese entstandenes, gespeichertes Sonnenlicht. Durch die Adern der Baumes, welches dieses Leben von den Wurzeln nach oben fliesen lässt, pulsiert das Leben und wirkt sich auf den Menschen extrem positiv aus.